Schreiben, Überarbeiten, Schreiben – daraus bestand meine letzten Wochen. Ich war viel mit meinem Projekt beschäftigt, weswegen der Monatsrückblick auch etwas später erscheint. Ich habe sämtliche fehlende Kapitel ergänzt, sie überarbeitet und meine Geschichte mit um die 79K beendet. Jetzt heißt es auf das Feedback meiner Testleserinnen warten und dann vielleicht veröffentlichen? Dass ich meinem Traum ein Stück näher komme, fühlt sich immer noch etwas surreal an.
In den September fiel auch mein Geburtstag, für den meine Eltern und eine Freundin nach Wuppertal gekommen sind. Wir sind mittags Essen gegangen. Anschließend gab es bei mir in der Wohnung Kaffee, Tee und Kuchen. Es war ein schöner, entspannter Tag, den ich genossen habe. Sehr habe ich mich auch über die Post von einer Bloggerfreundin gefreut. Nachdem ich letztes Jahr Nicole von Smalltownadventure meine Lieblingsserie (True Detective Staffel 1) geschenkt habe, habe ich von ihr die ersten beiden Staffel ihrer Lieblingsserie, die Tudors, erhalten. Ich bin gespannt und komme hoffentlich bald dazu, mich ihr zu widmen.
Bücher:
12 Years a Slave:
Solomon Northup lebte als freier Mann in New York. Dann wurde er reingelegt und von Sklavenhändlern verschleppt und an einen Plantagenbesitzer in Louisiana verkauft. Zwölf Jahre ging er durch die Hölle, bis er schließlich seine Freiheit zurückerlang. In seinen Memoiren von 1853 erzählt er, was ihm während der Zeit widerfahren ist. Es ist ein wichtiges Stück Geschichte und ich bin froh, dass sie durch die Verfilmung aus dem Jahr 2013 einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Die genaue Beschreibung von der Arbeit auf einer Baumwolle Plantage waren für mich etwas schwer vorstellbar, dennoch geben sie ein allumfassendes Bild der Arbeit der Sklaven. Es ist erschreckend, was er erlebt hat, und hin und wieder musste ich eine Pause machen, weil mich die beschriebene Grausamkeit mitgenommen hat.
Gone with the Heat 2: Für immer und ewig? (Rezensionsexemplar):
Kann es nach all dem, was passiert ist, eine zweite Chance für Paul und Dale geben?
Jetzt, wo die Geheimnisse raus sind, steht für Paul und seine Familie das Leben Kopf. Ich mochte gerade zu Beginn des Buches die Familiendynamik. Zu sehen, wie jeder mit der Neuigkeit umgeht, was es für sie bedeutet und das man mit allen Beteiligten mit fühlt und sie versteht. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr schön und atmosphärisch, weswegen ich zeitweise gerne noch länger in Szenen verweilt hätte. Gerade in dem Teil in Italien hatte ich das Gefühl, sämtliche Gerüche und Eindrücke aufzusaugen, und wäre am liebsten selbst in den Flieger für eine kleine Auszeit gestiegen. Tara ist eine herzliche Person und ich habe mich über das Wiedersehen mit ihr gefreut. Ebenso sympathisch ist Aidan, der für sein Alter sehr Reif ist. Während Pauls Selbstfindungstrip und dem Drama mit ihm und Dale, geht Aidens Beziehung mit Arjun etwas unter. Zack waren sie in Indien, zack waren sie auch wieder weg, hierzu würde ich gerne einen eigenen kleinen Band haben, weil das Setting und die für mich fremde Kultur sehr interessant war. Die Seiten flogen beim Lesen so dahin. Es ist ein wunderbares Wohlfühlbuch mit Diversität und viel Herz.
Mondorchidee:
Dem Erscheinen von Yvonnes Debüt habe ich entgegengefiebert, da ich es letztes Jahr testgelesen habe, weiß wie gut es ist und mich sehr für sie gefreut habe. Das Cover von ihrer Schwester Nadine (Coverfunken) ist auch einfach traumhaft geworden.
Encantador, ein Land mit der Magie der Orchideen. Eine Parallelwelt zu der unseren. Dorthin ist in den Ferien Lea mit ihren Freunden unterwegs, die noch darauf wartet, welche Magie bei ihr ausbricht. Es wird abwechselnd aus ihrer Sicht und der von vier weiteren Protagonisten erzählt. Mit Lea habe ich erst etwas gebraucht, warm zu werden. Bei Slate, dem Dieb, hat es mir gefallen, dass er nicht als klassische Bösewicht dargestellt wird. Sämtliche Beziehungen passieren auf Augenhöhe und finde es schön, dass Freundschaft eine größere Rolle spielt. Die Welt lernt man langsam kennen. Ein vollständiges Bild bildet sich noch nicht, vieles wird im Dunkeln gehalten und Andeutungen gelegt, auf deren Antworten man sehnsüchtig entgegenfiebert. Durch die vielen Perspektiven war ich mir zunächst nicht sicher, wohin sich die Geschichte hin entwickelt. Gegend Ende wird dann aber richtig am Tempo herangezogen, es passiert eine unerwartete Sache, es wird emotional und spannend. Ich freue mich darauf, in Band 2 mehr von der Welt Encantadors zu entdecken.
Filme:
Tenet:
Erst einmal habe ich mich darüber gefreut, dass Christopher Nolans neuer Film trotz Corona in die Kinos kommt und nicht wie viele andere auf nächstes Jahr verschoben wird. Und großes Kino ist es, es sieht visuell fantastisch aus und die Idee ist interessant. Die Umsetzung dahinter ist allerdings weniger gelungen. Zumindest konnte ich nicht viel mit ihm anfangen, es wurde mir zu viel und zu kompliziert erklärt, obwohl es eigentlich gar nicht so kompliziert ist. Der Bösewicht ist eine einzige Karikatur ohne einen wirklichen Motiv, bei dem natürlich die misshandelte Ehefrau nicht fehlen darf. Wieso gibt es dies 2020 immer noch? Bei der großen Explosion am Ende dachte ich nur, was soll das Ganze jetzt? Ich hatte das Gefühl, dass Nolan die Idee nur verfolgt hatte, weil er es cool fand, Menschen rückwärts laufen zu lassen. Tenet ist ein Film, der mich emotional kalt gelassen- und mich irgendwann nur noch genervt hat.
Bombshell:
Den Film habe ich eigentlich im August gesehen, dort aber vergessen ihn im Monatsrückblick aufzulisten. Und jetzt einen Monat später merke ich, wie kurzweilig der Film ist. Ohne Letterbox hätte ich auch dieses Mal vergessen ihn zu erwähnen. Nur wenige Szenen sind mir stark in Erinnerungen geblieben. Bombshell hat ein hohes Tempo und das wird ihm am Ende zum Verhängnis. Es behandelt ein aktuelles und wichtiges Thema, der sexuellen Belästigung von Frauen, hier im großen Fox-Skandall ausgeübt von Chef Roger Ailes, das aber an der Oberflächlichkeit abgekratzt wird. Es hätte mehr Tiefgang und stärker ausgearbeitete Figuren vertragen können.
I Tonya:
Mein Überaschungshit im September ist die Filmbiografie über die ehemalige Eiskunstläuferinmi Tonya Harding, die von einer fantastischen Margo Robbie verkörpert wird. Der Film ist packend, witzig, satirisch, dramatisch, nimmt gegen Ende auch Kritik an den Medien und ist einfach gelungen.
Rocketman:
Beim zweiten Mal schauen immer noch sehr unterhaltsam. Ein buntes, schrilles Musical über Elton Jon mit einer fantastischen Leistung von Taron Egerton.
Serien:
His Dark Materials:
Die His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman ist einer meiner Lieblingsbuchreihen, weswegen ich mich über die Serienadaption gefreut habe und gleichzeitig Skepsis hatte. Insgesamt bin ich trotz kleiner Kritikpunkte überwiegend zufrieden mit der Umsetzung. Allen voran ist Dafne Keen als Lyra eine perfekte Besetzung. Hinter hier fallen sämtliche andere Kinderdarsteller weit ab. Auch die Erwachsenen wurden gut gecastet. James McAvoy überzeugt in der Rolle des durchtriebenen und charmanten Lord Asriels sowie Ruth Wilson als Mrs, deren Szenen mit Dafne Keen mir sehr gefielen.
Skeptisch war ich erst, dass Elemente von Buch 2 vorweggenommen wurden. Mit der Zeit empfand ich es aber als passend für die Geschichte und die Entfaltung der Story, da Dinge, die im zweiten Band nacherzählt-, gezeigt werden. Lediglich mache Elemente wurden mir zu schnell abgefrühstückt, da hätte ich mir gewünscht, dass sich mehr Zeit für die Entfaltung der Geschichte genommen wird. Und eine Änderung mit einem „Fisch“ (wer die Bücher gelesen hat, weiß, was ich meine), fand ich schade, weil die Szene in den Büchern so noch emotionaler war. Dennoch ist Serien zu empfehlen und ich bin gespannt auf die zweite Staffel, in der auch Andrew Scott dabei sein wird.
Chernobyl:
Endlich nachgeholt habe ich auch die Mini-Serie über die Katastrophe vom Atomkraftwerk Chernobyl. Dies geschieht visuell auf einer erschreckend schönen Art und Weise. Zeitweise macht die Serie einen wütend. Zu sehen, wie die Sache vertuscht wurde und zuerst nicht daran geglaubt wurde. Die Brand- und Strahlverletzungen der Feuerwehrmänner und Mitarbeiter des Atomkraftwerks sind nur schwer mit anzusehen, die unbegreifliche Schmerzen ertragen haben. Chernobyl ist schwere Kost, die einen emotional aufwühlt.
3 Staffel Teen Wolf:
Weiter geht es mit meiner Lieblingsstaffel von Teen Wolf, hier steigert sich so das Niveau der Serie. Es ist spannend, düster, emotional und Dylan O´Brien beweist, was für ein guter Schauspieler er ist.
1 Staffel Downton Abby:
Ein weiterer Rewatch. Es gibt so viele Serien und dann greife ich doch auf schon gesehene. Zeitweise brauche ich einfach Serien, bei denen ich mich emotional nicht auf etwas neues Einlassen muss. Downton Abby ist letztes Jahr zu einer meiner Lieblingsserien geworden, die ich beim zweiten Mal wieder ganz toll fand.
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Zitat des Monats
„All die Erzählungen, die sie von Amalia gehört hatte, all die Stunden, die sie ihren Worten gelauscht hatten, verblassen angesichts der Realität. Das Gebäude sah aus wie ein Palast aus Kristall. Jedes Fenster, jede Tür und das Kuppeldach, es gab nichts, was nicht aus Glas war. Es strahlte und funkelte in der Sonne.“ (S. 108)
Was waren eure Highlights im September?
Habt ihr Tenet gesehen? Wie fandet ihr den Film?