Und wieder ist ein Monat vorbei. Gefühlt ist morgen schon Weihnachten und übermorgen Silvester! Nachdem der heiße Sommer etwas an meinen Nerven gezogen hat, begrüße ich die kalte Jahreszeit und freue mich auf Weihnachtsmärkte mit Glühwein und gemütlichen Abenden mit einer Tasse Tee und einem guten Buch, eingekuschelt unter der warmen Decke. Seitdem ich auf dem Blog angefangen habe einen Monatsrückblick zu schreiben, habe ich das Gefühl, dass die Zeit noch schneller vergeht. Vielleicht, weil es mir jeden Monat aufs Neue vor Augen geführt wird? Genug über den Lauf der Zeit gesprochen, starten wir mit meinen gelesenen Büchern aus dem November.
Geschriebenes
Durch die Universität bin ich kaum dazu gekommen, in meiner Freizeit zu lesen. Aufgrund des Durcharbeitens der Literatur für meinen Praktikumsbericht, dem wöchentlichen Lesen vom Parzival und den langen Texten für meinen Studiengang der Erziehungswissenschaft, habe ich keine innere Ruhe und Motivation gefunden und habe abends lieber zu einem Film gegriffen. Ich freue mich, dass es im Dezember entspannter zu gehen wird und ich sowohl meinen Praktikumsbericht als auch meine Ausarbeitung fertiggestellt habe.
Auf einer Zugfahrt habe ich Die Känguru-Apokryphen von Marc-Uwe Kling verschlungen. Ich hatte zwei Stunden Fahrt vor mir und da ich in das Buch, was ich eigentlich am Lesen war, einfach nicht rein kam, habe ich mir kurzerhand das neue Känguru Buch gekauft. Und ich habe es geliebt! Oft musste ich mir im Zug das Lachen verkneifen, das meistens aber nicht funktioniert hat und mir fragende Blicke von den Passagieren in meiner Umgebung eingebracht hat. Es ist die perfekte Mischung aus Gesellschaftskritik, skurrilen Situationen und Film- sowie Serienanspielungen.
Vor langer langer Zeit im schönen Erfurt habe ich mir ein Buch mit den gesammelten Werken von Sir Arthur Conan Doyle gekauft (seltsamerweise beinhaltet es nicht den ersten Fall!!). Bisher stand es in meinem Regal und hat darauf gewartet, dass ich endlich eine Geschichte davon lesen. Im November war es dann so weit. Durch die Beiträge von Karo vom Blog Fiktion fetzt. und Sabine vom Blog Ant1heldin hat mich das Sherlock Holmes Fieber erwischt. Meine Wahl fiel auf einen der berühmtesten, wenn nicht den berühmtesten Fall: Der Hund von Baskerville. Jetzt bin ich endgültig im Sherlock Holmes Fieber angekommen.
Knapp gegen Ende des Monats habe ich noch Die Krone der Sterne von Kai Meyer beendet, dem ersten Science-Fiction Roman des Autors. Dort wird das galaktische Reich Tiamande von einer allmächtigen Gotteskaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht, zu der die junge Adelige Iniza gebracht werden soll. Mit ihrer Flucht beginnt das Buch. Als Leser*in wird man sofort ins Geschehen geworfen. Erklärt wird erst einmal wenig. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich in der Welt zurecht zu finden und die ersten hundert Seiten zogen sich. Als dann Inizia mit ihrem Geliebten Glanis unfreiwillig mit dem Kopfgeldjäger Kranit und der Alleshändlerin Shara Bitterstein zusammenarbeiten musste, fing es an, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Durchhalten hat sich gelohnt. Jetzt muss sich meine beste Freundin nur noch mit dem zweiten Band beeilen, damit ich endlich weiter lesen kann.
Gesprochenes
Im Kino war ich im November drei Mal. Bei Die Unglaublichen 2 habe ich mich im Saal voller Kinder alt gefüllt. Denn ich weiß noch zu gut, wie ich den ersten mit acht Jahren im Kino mit meinen Eltern gesehen habe und absolut begeistert war. Lief der Film im Fernsehen, mussten meine Eltern ihn mit mir sehen, da hatten sie keine andere Wahl. 13 Jahre dauerte das Warten auf eine Fortsetzung, die unterhaltsam ist, aber nicht mit dem ersten Teil mithalten kann. Vielleicht spielt in meine Wahrnehmung meine Nostalgie mit ein. Die Wendung war sehr vorhersehbar. Ich weiß, es ist in erster Linie ein Film für Kinder, allerdings habe ich bei Zoomania die Wendung vorher nicht absehen können.
Bei Phantastische Tierwesen 2 Grindelwalds Verbrechen mussten wir mit zwei Jahren deutlich kürzer warten. Wie mir der Film gefallen hat, erfahrt ihr hier in meiner ausführlichen Review (spoilerfrei!).
Den dritten Film, den ich gesehen habe war Aufbruch zum Mond vom Regisseur Damien Chazelle, der in den letzten Jahren die beiden großartigen Filme La La Land und Whiplash gedreht hat. Dieses Mal geht es nicht um Musik, sondern um den ersten Menschen auf dem Mond, Neil Armstrong. Gespielt wird er von Ryan Gosling, der wieder in einer schweigsamen, wortkargen Rolle zu sehen ist. In kleinen Momenten verleiht er ihm aber auch eine emotionale Seite. Schön fand ich, dass Damien Chazelle Neil Amstrong nicht als Held dargestellt. Die Thematik der Raumfahrt wird kritisch beleuchtet und nicht verherrlicht. Gleichzeitig wurde auch gezeigt, auf welchem Stand die Technik war und dass die Menschen damals wirklich wahnsinnig mutig sein mussten, sich freiwillig in den Weltraum zu schleudern. Das Klaustrophobische wird mit schnellen Kamerafahrten inszeniert. So erhält man das Gefühl, selbst in dem engen Raumschiff zu sitzen. Der Raumfahrt wird jegliche Romantisierung genommen. Damien Chazelle zeigt wunderschöne Aufnahmen bei der Mondlandung und führt alles zu einem runden Ende. Wenn der Film bei euch in der Nähe noch läuft, geht ins Kino und lasst euch Aufbruch zum Mond nicht entgehen!
Viele Filme, die ich diesen Monat gesehen habe, habe ich mir bei gemütlichen DVD Abenden mit meiner besten Freundin angesehen. Darunter fielen Findet Nemo und Findet Dorie, zwei wunderbare Pixarfilme.
Ich sage immer, dass ich mit Pixar und nicht mit Disney aufgewachsen bin, obwohl ja Pixar zu Disney gehört. Nur viele klassische Disney Filme habe ich nie gesehen, von Pixar Animation Studios hingegen bis auf Cars fast alle. Wobei ich Toy Story erst als ich älter war geliebt habe, als Kind fand ich sprechende Spielzeuge gruselig. Ja, Hexen und Zauberer waren in Ordnung, aber sprechende Spielzeuge gingen nicht. Meine Logik muss man nicht unbedingt verstehen.
Meine beste Freundin ist auch diejenige, die mich zu Star Wars gebracht hat, ohne sie würde ich das Universum nicht so lieben. Auf Netflix haben wir uns Rogue One: A Star Wars Story angesehen und ich finde ihn von den neuen Teilen immer noch mit am besten. Meine Begeisterung, als ich ihn damals im Kino gesehen habe, hat angehalten. Mir gefällt es, dass dort nicht mehr alles schwarz und weiß gehalten ist.
Bei Jumanji 2 hatte ich kein Mitspracherecht, da haben meine Freunde über meinen Kopf hinweg entschieden. Ansonsten wäre meine Wahl eher einen anderen Film gefallen. Überraschenderweise war Jumanji 2 besser als erwartet. Am Anfang ging mir das zickige kleine Mädchen auf die Nerven. Als die vier Teenager dann aber in dem Computerspiel sind, fand ich es recht unterhaltsam. Es ist einer dieser Filme, die zwar nicht schlecht sind, die aber schnell wieder in Vergessenheit geraten.
Weiterhin habe ich To All The Boys I Loved Before gesehen. Ich brauchte eine Lernpause und da musste ein kurzer Film her. Wisst ihr wie schwierig es ist, einen zu finden, der nur eineinhalb Stunden läuft? Da vor kurzem der Netflixfilm auf Social Media gehypt wurde, fiel meine Wahl auf diesen. Vielleicht liegt es auch an dem Hype, vielleicht auch einfach an der klassischen High-School Aufmachung, auf jeden Fall verstehe ich die Begeisterung, die der Film ausgelöst hat nicht. Er ist nicht schlecht, aber etwas, das man in dieser Form schon häufiger gesehen hat. Da gibt es die klischeehafte Zicke, die Außenseiterin, die dennoch total hübsch ist und von allen geliebt wird und und und…
Gleichzeitig gibt es wieder so viele Rollenklischees. Klar ist die Hauptfigur Lara diejenige, die sämtlich kitschige „Frauenfilme“ gesehen hat und Peter derjenige, der Fight Club erwähnt, den natürlich Lara nicht kennt. Dabei ist Fight Club ein komplexes Meisterwerk, eine Gesellschaftssatire und ganz gewiss kein „Gewalt ist super“ – Film (Sorry, ich musste an dieser Stelle für meinen Lieblingsfilm Partei ergreifen). Peter ist ein Sympathieträger. Ansonsten nervt mich dieses: Wie mit 17 hast du noch keinen Freund? Wie kann das sein, du bist schließlich schon 17? Okay, dass ich jetzt vielleicht eine persönliche Sache, aber mich nervt es tierisch, dass es immer als so unnormal dargestellt wird, wenn man in keiner Beziehung ist. Insbesondere mit 17 ist dies ja wirklich ein Unding.
Okay, jetzt beruhige ich mich mal wieder und komme zu einem anderen Film Lady Bird, der genau das Gegenteil zu To All The Boys I Loved Before ist. Statt alles zu übertreiben und mit Klischees zu arbeiten, ist der Film erfrischend natürlich. Weil der Film mir so gut gefallen hat, habe ich meinen Blog Plan spontan umgeworfen und einen Beitrag dazu verfasst. Warum ich den Film so liebe und mich dort wieder erkannt habe, erfahrt ihr hier.
Ansonsten habe ich auf Amazon Der Sinn des Lebens gesehen. Ein schräger Monty Python, der an einigen Stellen überraschend gesellschaftskritisch ist.
Serien
In der Serienwelt war für mich im November nicht viel los. Eigentlich wollte ich die ganze Zeit über mit der dritten Staffel von The Last Kingdom beginnen. Sehr wahrscheinlich spare ich mir die Staffel für die Weihnachtsferien auf und werde sie da in einem Zug ansehen.
Meine Erkältung habe ich dafür genutzt, um die zweite Staffel von Once Upon A Time weiterzusehen. Es ist eine gute Serie, wenn man nur halb aufnahmefähig ist, da sie nicht wirklich komplex ist und man nicht die Sorge haben muss, den Überblick zu verlieren. Die Serie macht Spaß und ich würde sie als Guilty Pleasure von mir beschreiben.
Und Privat?
Privat gab es für mich zwei Highlights. Zum einem wäre da die Mitternachtsprimäre von Fantastische Tierwesen 2, vor dem wir noch den ersten Teil gesehen haben. Zum anderen das Welshly Arms Konzert in Köln. Diese Band ist live richtig gut und ich habe sie jetzt zum dritten Mal gesehen. Das erste Mal auf Rock am Ring, wo ich nur ihre eine Single Legendary kannte und sie mich mit ihrem Bluesrock überzeugt haben. Das Konzert in Köln war auch wieder – wie gewohnt – spitze und ich konnte zum zweiten Mal eine Setlist von ihnen ergattern. Ich liebe Konzerte sehr. Es gibt keinen Moment, wo ich so gut meinen Kopf ausschalten kann. Während der zwei Stunden vergesse ich all meine Sorgen, alle Probleme auf der Welt und es gibt nur noch die Musik. Es ist großartig! Wie andere da steif bei stehen bleiben können und den ganzen Auftritt filmen müssen ist mir ein Rätsel. Ein Foto als Erinnerung und fertig – ansonsten wird getanzt, mitgesungen und die Welt um mich herum ausgeblendet.

Welshy Arms in Köln
Zitat des Monats
„Am Ende, dachte sie, sind Hass und Liebe sich so ähnlich, dass es gleichgültig ist, was einen antreibt.“ (S. 448) – Die Krone der Sterne