Gone with the Heat – Damals und Heute | Rezension

In den konservativen Südstaaten stand 1979 Homosexualität noch unter Strafe. Kein guter Stern unter dem sich die Liebe von dem schüchternen Will und dem Biker Heat entwickelt. Jahre später, irgendwann im 21. Jahrhundert sieht die Situation vom schwulen 15-Jährigen Aidan anders aus, doch ein Coming Out bereitet auch ihm Unbehagen. Sein Lieblingsbuch ist Gone with the heat über Will und Heat. Mit der Hoffnung, es könnte die Einstellung seines schweigsamen und strengen Großvater ändern, gibt er es ihm mit. Schafft das Buch, beide näher zueinander zu bringen? Mit ihrem Debüt haben Katarina Jensen und Jacqueline Schiesser eine der schönsten Liebesgeschichten erschaffen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Warum das so ist, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Gegenwart: Aidan

Das Werk beginnt mit Aidan, der mit einem Freund nach San Diego fahren möchte, da dort der Autor seines Lieblingsbuch eine Autogramstunde geben wird, zudem er selbst auch Fanfiktion schreibt. Mit seiner Begeisterung war er mir auf anhieb sympathisch. Für sein Alter verhält sich Aidan sehr reif. Er selbst empfindet sich als schüchtern, seine Handlungen vermitteln einem jedoch ein Bild eines selbstbewussten jungen Mannes. Die Darstellung seines Coming Outs habe ich als realistisch empfunden und hat mir besser gefallen als in manch anderen LGBTQ+ Romanen. In Gone with the Heat war sein Aidans Anteil vergleichsweise gering, weshalb mir ein Handlungspunkt gegen Ende etwas zu schnell ging. Doch es war passend und ja, es ist auch ein Liebesbuch 😉

„Er ließ seinen Blick über den Titel Gone with the Heat und den Namen des Autors Dale Harper Mathis gleiten. Er atmete tief durch und doch zittern seine Hände leicht, als er das Buch öffnete und anfing zu lesen.“

Will und Heat: Das Buch im Buch

Den Hauptteil nimmt die Geschichte um Will und Heat ein und ich mag es erst einmal sehr, wenn Bücher in Büchern thematisiert werden. Es passte hier, um auf der einen Seite zu zeigen, welche Bedeutung Literatur für den Einzelnen haben kann und auf der anderen Seite, weil es den Blick auf Homosexualität in der Vergangenheit legt. Will und Heat lernen sich in einer Bikerbar kennen und finden sich vom ersten Augenblick gegenseitig anziehend. Schnell merken sie, wie ähnlich sie sich trotz ihrer unterschiedlichen Familiensituation sind. Will kommt aus einem reichen Elternhaus, Heat hat die Schule abgebrochen und lebt zusammen mit seinem Bruder, der der Polizei bekannt ist. Voller Gefühle wird ihre Beziehung beschrieben, wie sie versuchen, trotz der homophoben Gesellschaft, ihre Liebe auszuleben. Man wird auch gut in das Setting der Südstaaten versetzt, insbesondere der heiße Sommer trägt zum Prickeln der Lovestory bei. Ich konnte auch gar nicht mehr aufhören zu lesen, habe mit ihnen mit gefiebert, gelitten und die Gesellschaft verflucht.

Sprachstil und Wendung

Der Schreibstil von Katarina Jensen und Jacqueline Schiesser ist angenehm und flüssig zu lesen und hätte ich es nicht vorher gewusst, hätte ich nicht gedacht, dass es von zwei Autorinnen geschrieben wurde. Es gab ein paar Momente, da habe ich die auktoriale Perspektive ein wenig distanziert empfunden. Die beiden Handlungsstränge werden am Ende wunderbar zusammengeführt, wo ich mir währenddessen gefragt habe, warum es diesen langen Wechsel in das Buch im Buch gab. Die Wendung an sich, war für mich nicht ganz so überraschend, dafür mit vielen Emotionen und einem Ende, durch das man gespannt auf den zweiten Teil ist. 

mit dem gespannt auf den zweiten Teil ist, der im Herbst erschienen wird.

Fazit

Allen, die Lust auf eine herzzerreißende LGBTQ+ Lovestory haben, bei der die Seiten nur so dahin fließen, ist dieses Buch zu empfehlen!

Zum Schluss danke schön an Moni vom Blog Allaboutbooksandme, bei der ich Gone with the Heat gewonnen habe.

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